Der scheidende dbb Bundesvorsitzende Klaus Dauderstädt spricht im Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung über den Wettbewerb zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Dienst um künftige Fachkräfte sowie die Hoffnungen, die der dbb in eine mögliche Jamaika-Koalition setzt.

Dauderstädt geht davon aus, dass die viel diskutierte Bürgerversicherung mit Hilfe von FDP und CSU ad acta gelegt werden könne. „Die Grünen, die die Bürgerversicherung in ihrem Programm stehen haben, würden sicher in einer solchen Koalition ähnliche Handschellen angelegt bekommen wie die SPD in einer Großen Koalition“, so Dauderstädt. Jamaika biete darüber hinaus die Möglichkeit, das Tarifeinheitsgesetz der früheren SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles wieder zu kassieren. Es benachteilige kleine Gewerkschaften, weil „nur die Gewerkschaft mit den meisten Mitgliedern in einem Betrieb Tarifverträge abschließen kann“, betonte Dauderstädt gegenüber der NOZ (Ausgabe vom 14. Oktober 2017). Die Realität habe zudem gezeigt, dass das Gesetz gar nicht als Streikbremse wirke.

Sorge bereitet dem dbb Bundesvorsitzenden vor allem der zunehmende Wettbewerb um Fachkräfte. Hier sieht er den öffentlichen Dienst benachteiligt gegenüber der Privatwirtschaft. „Wir können nach wie vor kaum Ärzte, IT-Fachleute oder Ingenieure als Nachwuchs rekrutieren, weil die auf dem Arbeitsmarkt deutlich mehr verdienen“, so Dauderstädt. Die öffentlichen Arbeitgeber müssten deshalb bei der Bezahlung ihrer Beschäftigten nachbessern.

Quelle: https://www.dbb.de/teaserdetail/artikel/dauderstaedt-staat-muss-gehaelter-deutlich-anheben.html

Von DBB Bund

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