Am 15./16. April steht die dritte und wohl entscheidende Verhandlungsrunde in der Tarifauseinandersetzung in Potsdam an. Bereits in den zurückliegenden Wochen hat der DBB in den verschiedenen Bundesländern Warnstreiks und Demonstrationen durchgeführt. Jetzt ist Nordrhein-Westfalen an der Reihe, der Tarifforderung den erforderlichen Nachdruck zu verleihen.
Obwohl Wind und Wetter sich nicht gerade von ihrer angenehmsten Seite gezeigt haben, waren die Kolleginnen und Kollegen mit vollem Einsatz bei der Sache. Immerhin steht auch viel auf dem Spiel: Nämlich die angemessene Teilhabe am Wirtschaftserfolg der Bundesrepublik Deutschland. Diesmal soll es schon ein größerer „Schluck aus der Pulle“ werden.
BSBD-Chef Peter Brock hat in Düsseldorf darauf aufmerksam gemacht, dass der laufenden Tarifrunde vorentscheidende Bedeutung auch für die Auseinandersetzung auf Länderebene zukommt, die im kommenden Frühjahr ansteht. „Was für Bund und Kommunen jetzt erreicht wird, das wird der Maßstab auch für unser im kommenden Jahr erzielbares Tarifergebnis sein und auch den Rahmen für Besoldung und Versorgungsbezüge abstecken. Deshalb kommt es jetzt darauf an, Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen von Bund und Kommunen zu beweisen, damit ein hoher Abschluss erreicht wird und wir selbst im nächsten Jahr ebenfalls Aussicht auf eine vernünftige Einkommensverbesserung haben“, stellte der Gewerkschafter klar.
Peter Brock ruft deshalb alle Kolleginnen und Kollegen des Strafvollzuges auf, sich am 11. April 2018 an den Kundgebungen in Bonn zu beteiligen. „Wer selbst eine angemessene Einkommensverbesserung im kommenden Jahr erwartet, der muss jetzt bereit sein, bei der Demonstration in Bonn Präsenz zu zeigen und Solidarität mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Bund und von den Kommunen zu üben. Ich appelliere deshalb an unseren gewerkschaftlichen Zusammenhalt, durch die eigene Teilnahme die Bonn-Demo des DBB zu einem machtvollen Ereignis werden zu lassen, damit die öffentlichen Arbeitgeber die Kampfbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen erkennen, die sich angesichts gut gefüllter Staatskassen nicht mit Almosen abspeisen lassen wollen. Kritik und Unverständnis nur im Kollegenkreis zu äußern, reicht nicht aus. Jetzt ist es an der Zeit, Flagge zu zeigen. Der Unmut gehört auf die Straße!“
Treffpunkt zur Auftaktkundgebung ist ab 11.00 Uhr der Stiftsplatz in 53111 Bonn. Im Anschluss begibt sich der Demonstrationszug zum Markt, wo um circa 13.00 Uhr die Abschlusskundgebung stattfindet. Zu den Kolleginnen und Kollegen werden der DBB-Chef Ulrich Silberbach und Karoline Herrmann, Vorsitzende der dbb jugend, sprechen.
Die Anfahrten werden durch die BSBD-Ortsverbände organisiert, die auch die erforderlichen Transportkapazitäten in Absprache mit dem Landesverband anmieten. Mehrere Ortsverbände können sich zusammenschließen. Um zahlreiche Teilnahme wird gebeten. Wir vertrauen besonders darauf, dass neben den Aktiven auch unsere Kolleginnen und Kollegen im Ruhestand ihre Teilnahme ermöglichen werden. Ziel muss es auch sein, eine optimale Ausgangsbasis für unsere Verhandlungen im kommenden Jahr zu schaffen.
Friedhelm Sanker
Die Forderung:
- Lineare Entgelterhöhung von 6 %, mindestens jedoch 200 Euro
- Laufzeit des Tarifvertrages: 12 Monate
- Auszubildende: 100 Euro Entgelterhöhung, verbindliche Zusage zur Übernahme, Tarifierung von Ausbildungsentgelt für betrieblich-schulische Ausbildungen
- 20 % Nachtarbeitszuschlag
Hintergrund
Vom Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen (TVöD) sind insgesamt etwa 2,6 Millionen Beschäftigte betroffen: 2,3 Millionen Arbeitnehmer des Bundes und der Kommunen, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie 344.000 Bundesbeamte, Anwärter und Versorgungsempfänger, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll. Die nächste und vermutlich entscheidende Verhandlungsrunde zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern findet am 15./16. April 2018 in Potsdam statt.
zum Weiterlesen bitte hier klicken: http://www.bsbd-nrw.de/aktuelles/aktuelles-bsbd/675-einkommensrunde-2018-bund-und-kommunen-streik-und-demo-am-11-april-2018-in-bonn-auf