Die Pandemie mit ihren Einschränkungen, Lockdowns und Zumutungen hat viele Menschen angesichts unserer individualisierten Lebensweise veinsamen lassen. Präsenzveranstaltungen waren – wenn überhaupt – nur mit Masken und großem Abstand zulässig. Eine vernünftige, auf den jeweiligen Gesprächspartner ausgerichtete Kommunikation war erheblich erschwert.

Zwar konnten Kontakte mittels Konferenzsoftware aufrecht erhalten werden, doch kann dies im Verglecih zur direkten Ansprache immer nur ein Notbehelf sein.

Der Vorstand hatte sich auf die Fahnen geschrieben, zunächst einmal eine Veranstaltung in lockerer Atmosphäre durchzuführen. Er lud deshalb zu einem zünftigen Grünkohlessen ins „Gasthaus Diers am Markt“ in Werl ein. Ortsverbandsvorsitzender Heiner Thöne begrüßte die Mitglieder nach der langem Abstinenz besonders herzlich: „Zum Glück haben wir die kritische Phase der Pandemie überstanden. Die WHO hat die Covid-19-Pandemie zwischenzeitlich herabgestuft. Nach und nach werden alle Schutzmaßnahmen aufgehoben, weil die gesundheitlichen Risiken zurückgehen, nachdem praktisch fast die gesamte Bevölkerung über eine Immunisierung verfügen kann. Dies war für uns vom BSBD das Signal, das Gewerkschaftsjahr mit einer Stärkung von Leib und Seele zu beginnen, um für die gewerkschaftlichen Herausforderungen angemessen gewappnet zu sein.“

Das Erreichen eines Inflationsausgleichs erfordert vollengewerkschaftlichen Einsatz

Der Vorsitzende zeigte stichwortartig auf, dass den diesjährigen Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen und im Herbst auch für den Bereich der Bundesländer ganz spezielle Bedeutung zukomme. Die Inflation habe in 2022 durchschnittlich 7,9 Prozent betragen. Für 2023 rechneten die Wirtschaftsexperten mit einer Teuerungsrate von ca. 6 Prozent.

Für uns, so Thöne, bedeute diese negative Entwicklung einen massiven Kaufkraftverlust, wie er nach dem Zweiten Weltkrieg ohne Beispiel sei. „Wir sind daher auf einen optimalen Tarifabschluss im Herbst angewiesen, der dann inhalts- und wirkungsgleich auf den Beamtenbereich übertragen werden muss. Um dieses angestrebte Ziel zu erreichen, das zeichnet sich ab, werden wir auf den Straßen und Plätzen demontrieren und unsere Rechte einfordern müssen, um Druck auf die Arbeitgeberseite auszuüben. Wenn es so weit ist, hoffen wir, dass wir auf euch zählen können“, rief Heiner Thöne der Versammlung zu.

Grünkohl im Winter – eine norddeutsche Tradition

Der Gewerkschafter leitete anschließend zur Stärkung des leiblichen Wohls über. Das deftige Grünkohlessen mit Kassler und Kohlwurst kam dampfend auf die Tische. Das Essen hat im norddeutschen und skandinavischen Raum eine lange Tradition. Es entwickelte sich aus den Eigenschaften des Grünkohls, der erst nach dem ersten Frost geerntet wurde. Der Frost sorgte dafür, dass die im Kohl enthaltenen Bitterstoffe neutralisiert wurden. Heutige Züchtungen benötigen keine Kälte mehr und können bereits ab September geerntet werden. Das Essen vermochte nicht nur qualitativ zu überzeugen, es sorgte auch dafür, dass eine heimlige Atmosphäre entstand. Die gereichten Getränke lösten wie geplant auch die Zungen der Mitglieder. Neben privaten Angelegenheiten machten dienstliche Anekdoten die Runde. Aber auch der Ausblick des Vorsitzenden auf das Gewerkschaftsjahr lieferte reichlich Diskussionsstoff, um die eigenen Erwartungen und Hoffnungen zu erörtern.

Nach einem sehr unterhaltsamen, gelungenen Abend verabschiedete Vorsitzender Heiner Thöne die Kolleginnen und Kollegen mit dem Hinweis, dass der Ortsverband auch für die Zukunft plane, solche Veranstaltungen und Unternehmungen durchzuführen, von denen eine Stärkung des gewerkschaftlichen Zusammenhalts und der kollegialen Verbundenheit erwartet werden könne.

Jan Bartling

Foto: Jan Bartling

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Von BSBD NRW

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